Hallo!
Mittlerweile bin ich auch schon wieder in
Deutschland angekommen und habe mich gut eingelebt. Aber natürlich will
ich euch die letzten Monate meines Austauschjahres nicht vorenthalten.
Zunächst war da einmal Prom (der Abschlussball für die 11. und 12. Klassen), wo ich das Glück hatte,
gleich zu zwei gehen zu dürfen. Beide haben einfach unheimlich viel Spaß
gemacht: Man hat sich zusammen aufgebrezelt, im Park Fotos gemacht, ist schick
zum Essen gegangen, dann zum Tanz und danach war After- Prom mit vielen Spielen.
Es war ein typisch amerikanischer Abschlussball und auch einer meiner schönsten
Erlebnisse dort.
Außerdem war bis zu den Ferien auch noch meine
Leichtathletiksaison, bei der ich vor allem geworfen habe und auch ein paar Mal
gesprintet bin. Das war mit Abstand der Sport, der mir am Meisten Spaß gemacht
hat, weil jeder seine Stärken zum Vorschein bringen und sich verbessern konnte.
Die Coaches waren auch richtig nett, so
sind wir fast zu einer kleinen Familie zusammengewachsen. Die Wettkämpfe fanden
dann auch wöchentlich statt, egal ob bei Regen, Tornadowarnungen oder bei
praller Sonne, aber das hat der guten Teamstimmung auch nichts ausgemacht.
Zudem war auch parallel Baseball und Softballsaison,
bei der ich auch ein paar Mal zuschauen und anfeuern konnte. Unser Softballteam
hat es sogar zu State geschafft und ist 2. geworden.
Mit meinen Area Reps bin ich dann auch noch ein
Wochenende nach Hutchinson gefahren, wo wir die Salzminen,
eine Tierfarm und ein
amisches Dorf besucht haben.
Am 20. Juni war dann bei uns in der Schule auch
Graduation, also die Abschlussfeier, ein anderes typisch amerikanisches
Erlebnis. Alle 112 Absolventen (und auch ich) sind mit dem bekannten Hut und
dem Umhang in die volle Turnhalle eingezogen und haben nach ein paar Reden und
musikalischen Beiträgen ihre Diploma von der Schulleitung entgegengenommen und
somit die High School abgeschlossen.
Danach haben wir alle unsere Hüte in die
Luft geworfen und wurden beglückwünscht.
Den Rest des Tages habe ich dann damit
verbracht, von einem Empfang zum nächsten zu fahren, bei denen meist drei oder
vier Absolventen feierten. Meine Gasteltern haben mich dann zur Feier des Tages
auch noch in eines der besten Restaurants im Staat eingeladen.
Somit haben die
Ferien dann angefangen.
Zudem bin ich
mit meiner Gastfamilie und Bekannten auch zu den Museen der früheren
Präsidenten Harry Truman in Independence
und Dwight D. Eisenhower in Abilene
gefahren.
Außerdem auch zu dem WWI Museum in Kansas City
und zu der
Gedenkstätte von Brown vs. Board of Education (das wichtige Gerichtsurteil,
welches Rassentrennung aufhebte).
Die Museen sind sehr interessant und nur
weiterzuempfehlen, da sie viel Wissen über amerikanische Geschichte anschaulich
vermitteln.
Mit der Gastfamilie eines anderen Austauschülers im
Ort durfte ich auch noch für ein paar Tage St. Louis, Missouri besuchen.
Dort
sind wir in einer engen Kapsel, die 200m hohe Arch, das Wahrzeichen St. Louis hochgefahren
und haben den Sonnenuntergang genossen.
Auch haben wir Cahokia, die größte
Ureinwohneransiedelung Nordamerikas besichtigt
und sind beim Melting Pot, einem
bekannten Fonduerestaurant essen gegangen. Am nächsten Tag haben wir die
bekannte Busch Brauerei besucht, von der u.a. Budweiser und Budlight
hergestellt wurden, aber Bierverkostungen sind ja natürlich erst ab 21 gewesen.
Dann sind wir noch ins Hard Rock Café bei der Union Station
, zu dem ältesten
Farmers Market im Lande und ins City Museum. Dies war aber kein Museum, sondern
im Grunde ein riesiger Indoor und Outdoorpark, mit Gängen, Rutschen, Riesenrad,
Band und vielem mehr für Groß und Klein.
Dann sind wir leider schon wieder gefahren, haben
jedoch auf dem Rückweg noch eine riesige Tropfsteinhöhle
und das kleine
deutsche Städtchen Hermann besucht.
Die letzten Tage habe ich dann noch damit verbracht,
mit möglichst vielen Freunden noch etwas zu unternehmen und wir drei
Austauschschüler haben auch noch eine Abschiedsparty veranstaltet, zu der auch
sehr viele Leute gekommen sind.
Der Tag vor der Abreise und der Abschiedstag waren
echt nicht einfach und ich hätte mir vor einem Jahr nicht vorstellen können,
wie schwer es sein wird zu diesen Leuten „Auf Wiedersehen“ zu sagen. Ein paar
meiner Freunde konnten sogar in der Früh nochmal vorbeischauen und sagen wir es
mal so, es sind einige Tränen gelaufen, auch nochmal am Flughafen. Dieses Jahr
hat mich einfach so unglaublich weitergebracht und ich bin auch so dankbar,
diese Chance bekommen zu haben und jetzt Freunde auf einem anderen Kontinent
haben zu können. Ich ermutige jeden nur dazu, auch ins Ausland zu gehen und
Erfahrungen zu sammeln; auch wenn es natürlich nicht immer einfach ist, lohnt
es sich am Ende auf jeden Fall! :)
Eure Sarah